TSV Bad Boll - 1. FC Heiningen
Trotz Überlegenheit gezittert.
Der TSV Bad Boll startet mit einem 2:1 (2:0)-Derbysieg gegen Verbandsliga-Absteiger FC Heiningen in die neue Landesliga-Runde. Von Markus Munz
Fast hätte der letzte Eckball für den FC Heiningen den Spielverlauf im Landesliga-Derby vollends auf den Kopf gestellt. Nachdem aber Josip Skrobic die Hereingabe in der Nachspielzeit von der Bad Boller Torlinie aus der Gefahrenzone befördert hatte, stand der 2:1 (2:0)-Heimsieg des TSV Bad Boll fest. „Wir sind sehr zufrieden mit einem verdienten Auftaktsieg in dieser schwierigen Liga. Dass wir dabei so lange zittern mussten, dafür gibt es ein kleines Minus für meine Mannschaft“, befand TSV-Trainer Jasko Suvalic.
Das knappe Resultat schmeichelte den Gästen. Das neuformierte Team des Verbandsliga-Absteigers war vor den 300 Zuschauern im Erlengarten mit zwei Gegentoren noch gut bedient. Und beim überraschenden Anschlusstreffer bugsierte Neuzugang Anthony Coppola, der als Zehner hinter der Spitze die Offensive ordnen sollte, einen Eckball eher zufällig mit dem Oberkörper über die Linie. Fünf Minuten nach dem 2:1 gab Justin Hrabar einen Schuss aus der Drehung ab, den TSV-Keeper Alexander Lang stark parierte. Viel mehr kam trotz einer Steigerung in der zweiten Hälfte offensiv nicht vom FCH. „Bad Boll hatte ein klares Chancenplus, deshalb geht das Ergebnis natürlich in Ordnung“, sagte Fabio Morisco nach seiner Premiere auf der Heininger Bank, „die Tore sind nach Fehlern von uns zu leichtgefallen. Trotzdem Kompliment an meine Mannschaft, wie sie nach der Halbzeit nochmal rausgekommen ist.“
Nach einer Viertelstunde Abtasten gab David Govorusic, einer von zwei Neuzugängen in der Startelf der Gastgeber, den ersten gefährlichen Kopfball ab. FCH-Kapitän Robin Reichert rettete auf der Linie. Heiningen versuchte das Zentrum zuzustellen, dafür beschäftigte Bad Boll den Gegner über die Flügel. In der 22. Minute narrte Yasin Ceküc an der Torauslinie Fabio Greco und legte nach innen, wo Sven Sönmez um einen Schritt verpasste. Nach Pass von Karlo Petricevic verhinderte Reichert mit einer starken Grätsche gegen Yannick Ruther Schlimmeres (34.). Alles konnte aber auch Reichert, einer von nur drei verbliebenen Heiningern der vorigen Saison, nicht wegverteidigen. Vor dem 1:0 hatte er im Strafraum gegen Petricevic das Nachsehen. Der TSV-Regisseur passte in die Mitte, der aufgerückte Rechtsverteidiger Niklas Greß, Neuzugang vom SV Fellbach, vollendete. Govorusic köpfte eine Ceküc-Flanke zunächst ganz knapp vorbei (42.), unmittelbar vor dem Pausenpfiff entwischte er dann bei einem langen Ball der Heininger Innenverteidigung und erhöhte mit einem satten Linksschuss auf 2:0. In der zweiten Halbzeit versäumten es die Gastgeber mehrfach, den Sack zuzumachen, und wären dafür beinahe noch bestraft worden.
TSV Bad Boll: Lang – Greß, Schöll, Topolovec, Schropp (87. Strohmaier), Ceküc, Petricevic (75. Unger), Ruther, Sönmez, Quattrone (63. Skrobic), Govorusic (82. Mädel).
FC Heiningen: Bopp – Celik (56. Ascherl), Reichert, Greco, Wanner, Bühler, Glaser (78. Günes), Arngold, Coppola, Orfanidis, Hrabar.