1. FC Heiningen - 1. FC Normannia Gmünd
1. FC Heiningen - 1. FC Normannia Gmünd 6:3(1:3)
Aufsteiger FC Heiningen ist nach einem 3:6 (1:3)-Heimdebakel gegen den FC Normannia Gmünd endgültig in der rauen Verbandsliga-Wirklichkeit angekommen.
Einen missglückten Einstand feierte das neue Maskottchen des FC Heiningen, ein gelb-schwarzer Salamander, den der Verein vor der Verbandsliga-Partie gegen Normannia Gmünd vorstellte und für den noch ein Name gesucht wird. Bei seiner Premiere erwischte die Mannschaft von Trainer Tobias Flitsch allerdings einen rabenschwarzen Nachmittag und kam gegen die Normannia mit 3:6 (1:3) unter die Räder. „Wenn man so verteidigt wie wir heute, kann man kein Spiel gewinnen, egal in welcher Liga“, ärgerte sich Flitsch, der für die phasenweise desaströse Defensivleistung direkt nach dem Spiel „keine Erklärung“ parat hatte.
Das Unheil nahm nach einer Viertelstunde, in der die Gäste bereits einen Lattentreffer durch den starken Christian Essig zu verzeichnen hatten, seinen Lauf. Pietro Maglio holte im Strafraum Felix Bauer von den Beinen, Giuseppe Catizone verwandelte zum 0:1. Die Heininger zeigten sich geschockt, ließen jegliche Kompaktheit vermissen und fingen sich binnen zehn Minuten zwei weitere Tore. Essig ließ Davor Kraljevic ins Leere laufen und bediente Bauer, der von der linken Seite den bedauernswerten Marius Funk überwand (17.). Beim 0:3 wiederum durch Bauer genügte ein langer Ball aus dem Mittelfeld, um die zu weit voneinander entfernt postierten Innenverteidiger zu überwinden (25.).
Bälle in die Spitze kamen beim FC Heiningen so gut wie gar nicht an, und wenn dann standen die Adressaten bereits in der Gmünder Abseitsfalle. Hinten stimmte über neunzig Minuten praktisch nichts. Bauer und Sturmpartner Timo Zimmer kombinierten sich zu zweit durch die Heininger Reihen, Zimmer jagte den Ball an den Pfosten (40.). Statt 0:4 hieß es dann plötzlich 1:3, Armin Ohran verwandelte eine Hereingabe von Deni Kalfic (43.).
Zur zweiten Halbzeit stellte Trainer Flitsch um, brachte Neuzugang Fatih Özge in der Abwehr und schob Dominik Mader ins Mittelfeld vor. Der Wille war bei den Heiningern erkennbar, in diesem verrückten Spiel noch etwas zu bewegen. Mader steckte für den ansonsten meist untergetauchten Franco Petruso durch, der den Anschluss zum 2:3 herstellte (52.).
Doch die zarten Hoffnungen wurden postwendend zerstört, weil der FC Heiningen dem Gegner weiterhin zu viel Platz ließ. Marvin Gnaase nutzte das in zentraler Position zu einem Traumtor in den Winkel (54.), dem Gabriel Simion nur drei Minuten später bei einem Gmünder Eckball gar das 2:5 folgen ließ. „Ich hoffe, dass bei meiner Mannschaft heute der Knoten geplatzt ist“, freute sich Gästetrainer Beniamino Molinari über den unerwarteten Torreigen. In den sechs Spielen davor hatte seine Mannschaft nämlich nur vier Mal eingenetzt.
Beim FC Heiningen brachen trotz des 3:5 durch Marcel Schmidts (60.) schließlich alle Dämme. Nach einem harten Einsteigen von Simon Knecht ließ sich Mader zu einer Tätlichkeit hinreißen (65.). Schiedsrichter Manuel Digeser schickte beide mit Rot vom Platz. In der damit verbundenen Rudelbildung hatte sich auch Kraljevic nicht im Griff und musste ebenfalls in die Kabine. „Das war dumm, wir hätten mit einem Mann mehr vielleicht die Chance gehabt, noch einmal ranzukommen, aber so machten wir aus einem Vorteil für uns einen Nachteil“, schimpfte Flitsch. Die Normannia machte erneut nach Ecke durch Simion das halbe Dutzend voll.
SO SPIELTEN SIE
FC Heiningen: Funk – Schmidts, Kraljevic, Mader, Hölzli – Gutmann (68. Kotiukov), Maglio (46. Özge) – Grammatikos (26. Kalfic), Ohran, Petruso - Serour.
Normannia Gmünd: Kühnle – Knecht, Simion, Ayaz, Baß – Catizone (85. Avigliano), Barth (75. Kianpour), Gnaase, Essig – Bauer (69. Glück), Zimmer (57. Seitz).
SR: Manuel Digeser (Rottenburg am Neckar)
Tore: 0:1 Catizone (15., Foulelfmeter), 0:2, 0:3 Bauer (17., 25.), 1:3 Ohran (43.), 2:3 Petruso (52.), 2:4 Gnaase (54.), 2:5 Simion (57.), 3:5 Schmidts (60.), 3:6 Simion (73.).
Rote Karte: Knecht (65., grobes Foulspiel), Mader (65., Tätlichkeit), Kraljevic (65., Tätlichkeit).
Zuschauer: 200